Leistungsangebot
Verhütung
Das wichtigste zuerst:
Die Möglichkeiten zu verhüten sind in der heutigen Zeit vielfältig. Keine Methode ist 100% sicher, aber nach Beratung lässt sich für jede Frau / jedes Paar die individuell beste Lösung finden.
Einige Methoden lassen sich in eigener Verantwortung anwenden, wie z. B. Kondome und natürliche Verhütungsmethoden, andere bedürfen der ärztlichen Beratung, Verschreibung oder Mithilfe, wie insbesondere die Pillen, Spiralen oder die Sterilisation.
Egal wofür Sie sich entscheiden, sicher ist:
- Ungewollte Schwangerschaften müssen nicht sein!
- Empfängnisverhütung sollte individuell und risikoadaptiert sein!
- Die beste Verhütung ist VORHER!
PEARL-INDEX
Der Pearl-Index (PI) ist eine Maßzahl zur Bewertung der Effektivität einer Verhütungsmethode. Er gibt die Anzahl der ungewollten Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre an, die diese Methode verwenden. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto effektiver ist die Verhütungsmethode.
Wenn der Pearl-Index einer Verhütungsmethode beispielsweise 2 beträgt, bedeutet dies, dass von 100 Frauen, die diese Methode ein Jahr lang anwenden, durchschnittlich 2 von ihnen ungewollt schwanger werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Pearl-Index als durchschnittliche Rate betrachtet werden sollte und die tatsächliche Effektivität einer Verhütungsmethode auch von der korrekten Anwendung durch den Benutzer abhängen kann.
Übersicht Verhütungsmethoden
OVULATIONSHEMMER (PILLE):
Die Pille gehört mit einem PI von 0,1 zu den sichersten Methoden. Sie ist die verbreiteste Verhütungsmethode, da sie reversibel, weitestmöglich sicher und nach Ausschluss von absehbaren Risiken (v.a. familiäre Thromboseneigung, Rauchen, starkes Übergewicht) im Vergleich zu einer ungewollten Schwangerschaft nur geringe Risiken in sich birgt. Vergleichbar sind die Hormonspirale, und der Hormon Ring.
Unter Einnahme der östrogenfreien Minipille ist bei gleicher Sicherheit sogar das Stillen möglich.
SPIRALEN:
Neben der Pille finden vor allem Spiralen häufige Anwendung, da nicht ständig an die Verhütung gedacht werden muss. Regelmäßige Lagekontrollen mit Ultraschall sind empfehlenswert, um die korrekte Lage zu überprüfen und somit die Sicherheit der Spirale zu erhöhen.
Zwei generelle Wirkweisen stehen zur Verfügung:
- Kupferspiralen verhindern die Einnistung von befruchteten Eizellen, indem sie das intrauterine Milieu stören. Sie können bis zu 3 Jahre belassen werden. Nachteilig sind häufig verstärkte und verlängerte Blutungen.
- Hormonspiralen verhindern weitgehend den Aufbau von Gebärmutterschleimhaut, weshalb die meisten Anwenderinnen über eine sichere Verhütung hinaus das Ausbleiben der Regelblutung als erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität schätzen. Die Spirale eignet sich für bis zu 5 Jahre.
Verhütungsstäbchen:
Eine weitere hormonelle und sehr sichere Verhütungsmethode stellt das Verhütungsstäbchen dar. Dieses wird unter die Haut eingesetztund wirkt auf systemischen Weg vergleichbar der Hormonspirale für 3 Jahre. Es ist durch die Verhütung des Eisprungs sehr sicher, führt jedoch auf Grund seiner systemischen Wirkweise häufig zu Nebenwirkungen. Insbesondere kann die spätere Entfernung schwierig werden.
Verhütungsring:
Der Ring wird für drei Wochen in die Scheide eingelegt und hat durch eine kontinuierliche Hormonfreisetzung eine vergleichbare Wirkung und Sicherheit wie die Pille.
Drei-Monatsspritze:
Die Drei-Monatsspritze (welche zunächst alle 2 Monate nötig ist!) ist eine weitere Möglichkeit. Nach Absetzen führt sie jedoch bis zu einem Jahr und länger zu unregelmäßigen Zyklen, oft ohne Eisprung. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Osteoporose und bei jeder Anwendung ein Infektionsrisiko. Diese Methode ist besonders geeignet für Anwenderinnen, die möglicherweise Schwierigkeiten mit der Handhabung oder Zuverlässigkeit anderer Verhütungsmittel haben.
Barrieremethoden:
Hier sind in erster Linie Kondome zu nennen, welche auch einen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten. Der PI beträgt jedoch nur etwa 8-10. Diaphragma, Portiokappe oder spermizid wirkende Substanzen sind in der Zuverlässigkeit meist noch deutlich geringer eingestuft.
Natürliche Verhütungsmethoden:
Diese zielen allesamt auf die Erkennung der fruchtbaren Tage ab und ermöglichen somit durch den Verzicht auf Verkehr in dieser Zeit eine Verhütung. Für motivierte und disziplinierte Paare lassen sich somit gute Sicherheiten erzielen – realistisch betrachtet, gehören sie aber zu den unsicheren Methoden.
Sterilisation:
Es handelt sich hierbei um eine operative Maßnahme mit hoher Sicherheit, die in aller Regel nicht reversibel ist. Sie sollte, egal ob bei der Frau oder beim Mann, erst nach definitiv abgeschlossenem Kinderwunsch durchgeführt werden.